In den folgenden Ausführungen steht die Verlegung von Naturstein Terrassenplatten sowie Platten aus Feinsteinzeug im Mittelpunkt. Eine professionelle und masseschneiderte Beratung für Ihre speziellen Belange kann allerdings nur der jeweilige Verlegebetrieb, mit dem exakten Wissen über die vor Ort vorherrschenden Bedingungen und Voraussetzungen leisten. Übrigens macht es natürlich schon einen Unterschied ob es sich um Feinsteinzeug- oder Natursteinplatten handelt, allerdings nicht bei der grundsätzlichen Verlegeart, sondern nur bei den zu verwendenden Klebern und Fugenmaterialien.
Guter Terrassenbau ist nicht kompliziert und auch nicht besonders teuer. Leider bieten viele Betriebe aber immer noch altbackene und technisch veraltete Verlegemethoden an. Sehen Sie unsere folgenden Punkte also als besten als kleine Richtlinie, oder als Entscheidungshilfe für die Wahl des Handwerkers. Außerdem stehen wir natürlich selber gerne zur Verfügung um Sie bestmöglich zu beraten. Da wir selber aber keine Verlegearbeiten anbieten beraten wir nicht vor Ort und geben auch keine Preiseinschätzungen ab, das überlassen wir den Profis! Hier eine kurze Aufstellung von verschiedenen angebotenen Verlegearten für Terrassenplatten.
Absolute Vorsicht ist geboten, wenn Ihnen die lose Verlegung der Platten ohne feste Verfugung in Sand vorgeschlagen wird. Denn Sand ist mit dem großen Nachteil ausgestattet, dass dieses Material nicht über kapillar-brechende Eigenschaften verfügt. Wasser kann so leicht an die Plattenunterseite gelangen. Die Folge ist eine fast dauerhafte Durchfeuchtung die für die Entstehung von Moosen, Flechten und Wasserflecken geradezu ideal ist. Sogar Ameisen werden erfahrungsgemäß bei der Verlegung in Sand zum Problem. Die krabbeln dann munter über Ihre Terrasse.
Darüber hinaus sollte man generell niemals Platten ganz ohne Fugen (knirsch) verlegen da es auch nicht wirklich möglich ist. Alle Arten von Platten für den Außenbereich weisen Toleranzen im Millimeterbereich auf, so dass die Fuge alleine zum Ausgleich dieser kleinen „Größenunterschiede“ benötigt wird. Außerdem dehnen sich Platten bei Hitze auch aus, schieben sich hierdurch auseinander und besitzen dann eben dennoch eine Minimalfuge. Diese Fugen von etwa 1-2 Millimeter füllen sich dann mit Schmutzablagerungen und können nicht nachträglich sinnvoll verfugt werden. Es kann nur feiner Quarzsand eingekehrt werden der nach jedem Platzregen oder bei starkem Wind auf die Terrassenfläche befördert wird und der nach kurzer Zeit auch von Unkraut heimgesucht wird. Dabei ist dieses Unkraut dann leider auch noch schlecht zu entfernen da der Fugenkratzer kaum in die kleinen Fugen passt um die Wurzeln des Krautes zu entfernen. Alles in Allem ein Pflegechaos der Extraklasse und nicht würdig Terrasse genannt zu werden in heutiger Zeit und schon gar nicht bei Verwendung von Pflegeleichten Natursteinplatten oder Feinsteinzeug! Sie hätten dann keinerlei Vorteil mehr gegenüber dem typischen Beton Verbundsteinpflaster!
Sand ist eigentlich schon lange „out“ als Bettungsmaterial. Seit vielen Jahren wird anstatt dessen z.B. Kalksteinsplitt 2-5mm verwendet. Dieser ist nicht „bindig“ und transportiert somit auch weniger Feuchtigkeit nach oben. Das Ameisenproblem dürfte damit ebenfalls beseitigt sein. Leider gibt es aber immer noch das Problem, dass die Fuge bei loser Verlegung nicht fest sein kann d.h. es wird Fugensplitt oder…SAND in die Fugen eingefegt. Der Pflegenachteil bleibt also größtenteils bestehen!
Es gibt einige regionale Verlegemethoden bei denen grundsätzlich lose in Splitt verlegt wird aber die Fuge mit Kunstharzfugenmörtel gefüllt wird. Das Ganze hat dann natürlich eine feste Einfassung z.B. aus einbetonierten Randsteinen und kann auch mehrere Jahre „funktionieren“. Allerdings ist der Kunstharzfugenmörtel nicht in der Lage Platten aneinander zu kleben. Sollte also eine der Platten anfangen zu wackeln, dann wird auch schnell die Fuge „Abreißen“ und die „Bewegung“ wird sich dann langsam durch die Terrasse arbeiten.
Es gibt noch viele weitere „Zwischenlösungen“ bei der Verlegung in Splitt die sich letztendlich nicht durchgesetzt haben. Die letzte Evolutionsstufe dieser „Idee“ ist die Verlegung in Drainagemörtel der ja letztendlich nichts anderes ist als verfestigter Splitt. Mehr darüber finden Sie weiter unten im Text! Hier ein Video zu diesem Thema.
Verlegung von Terrassenplatten mit oder ohne Betonplatte als Unterbau?
Die Frage, ob unter die Terrassenfläche vorher eine Betonplatte gegossen werden muss, wird von uns ganz klar verneint. Lassen Sie sich so etwas bitte nicht einreden, weder von der Fliesenindustrie noch von den Baufirmen. Wir sind der Auffassung, dass dieser Unterbau unter Umständen sogar zu Nachteilen für die Natursteinplatten führen kann. Wenn der Beton schon da ist gibt es verschiedene Möglichkeiten der Verlegung, aber besser ist es es wäre Keiner da!
Das Verlegen der Platten auf eine Betonfläche mit genügend Gefälle, die vor Feuchtigkeit isoliert wurde, ist zwar im sogenannten Dünnbettverfahren generell möglich, dabei sollten im Außenbereich allerdings ausschließlich Platten von mindestens zwei Zentimeter Stärke zum Einsatz kommen.
Nachteilig ist, dass diese Platten häufig nicht so exakt kalibriert sind wie die Fliesen und einige Natursteine, die eine gespaltene Oberfläche haben. Sie können zwar noch kalibriert werden, aber nur mit erheblichen Mehrkosten. Zusätzliche Anpassungsarbeiten werden bei solch einer Verlegung erforderlich. In Abhängigkeit der Höhe zwischen dem Beton und der Oberkante der Platte, die auch als Konstruktionshöhe bezeichnet wird, kann man unterschiedliche Aufbauten auswählen um eine gute, haltbare Verlegung zu gewährleisten. Einige der Konstruktionen sind mit erheblichen Kosten verknüpft. Denn neben dem Beton könnten zusätzlich Kosten für eine Feuchtigkeits-Isolierung, für eine Drainage- oder auch Entkopplungsmatte oder auch für Spezialkleber oder spezielle Mörtelsysteme auf Sie zukommen.
Die Lösung für eine haltbare und dauerhaft pflegeleichte Terrassenfläche ist eine feste Verlegung der Natursteinplatten ohne ein Beton-Fundament. Die Platten werden dabei mittels eines Klebers (Haftbrücke) in Drainagemörtel (Eine Mischung aus Splitt und Spezialzement) fest verlegt und fest verfugt mittel Zementfugenmörtel oder Kunstharzfugenmörtel. Hier eine Erklärung von unten nach oben:
Die ungebundene Tragschicht:
Als Unterbau/ungebundene Tragschicht benötigt man ein loses, aber verdichtetes Schotterfundament aus z.B. Kalksteinschotter mit der Körnung 0-45mm. Dabei handelt es sich um ein Material welches nach der lageweisen Verdichtung durch eine Rüttelplatte immer noch wasserdurchlässig ist und dennoch tragfähig. Anders als Boden der sich bei Dauernässe in nicht tragfähigen Schlamm verwandeln kann, bleibt der Schotter durch den Anteil von Gesteinsbrocken immer stabil. Er sorgt so für den Feuchtigkeitstransport und die gleichmäßige Lastaufnahme der Terrasse. Verwenden Sie dazu bitte keinen Recycling-Schotter. Dieser ist zwar möglicherweise etwas günstiger hat aber durch den Anteil an Mörtelresten eine nicht gleichmäßig zu bestimmende Feuchtigkeitsleitfähigkeit über die Jahre. Er kann sich somit manchmal auch in eine „Sperrschicht“ verwandeln die kaum noch Wasser durchlässt. Die Höhe des verdichteten Schotters sollte etwa 20-25 Zentimeter je nach den örtlichen Gegebenheiten und Frostschutzzone betragen.
Der Drainagemörtel (bei Fußgängerbelastung):
Auf die Tragschicht werden die Platten in einer ca. 6 Zentimeter dicken Drainagemörtel-Schicht verlegt. Dieser besteht aus Natursteinsplitt (Edelsplitt) 2/5 oder 5/8mm (empfohlen) und einem speziellen „Zement“ wie z.B. dem VDW 480 BettungsCompound die in einem Mischer mit geringer Wasserzugabe vermischt werden. Die Konsistenz dieser Masse muss im frischen Zustand leicht plastisch sein, also die Splittkörner ummantelt vom „Zement“ gleichmäßig feucht und „matschig“ und formbar.
Ein aufgebrachter Natursteinkleber/Haftbrücke (z.B. VDW 495) auf der Plattenrückseite sorgt für eine durchgängige Verbindung zum Drainagemörtel. Die Verlegung erfolgt frisch in frisch d.h. es wird kein „Estrich“ aus Drainagemörtel vorbereitet und anschließend die Platten darauf geklebt. Der Drainagemörtel wird im kurzfristig zu belegenden Bereich aufgebracht, ungefähr nivelliert und schnellstmöglich durch die vollflächig mit der Haftbrücke versehenden Platte abgedeckt. Die Platte wird danach ebenfalls nivelliert und perfekt ausgerichtet. Bitte bedenken Sie, dass die Platten anschließend nicht mehr bewegt, belaufen oder nachgerichtet werden sollten da der Drainagemörtel relativ schnell trocknet.
Die verlegte Fläche hat nun einen kapillarbrechenden Unterbau. Zusammen mit der Haftbrücke die zusätzlich übermäßige Wasseraufnahme auf der Plattenrückseite verhindert, wird so nicht mehr Wasser weitergegeben als die Platte aus Naturstein oder die Fuge in der Lage ist zu verdunsten. Der haltbare Unterbau entwässert die Platte optimal. Wasser kann nicht aufsteigen, was auch für eine enorme Pflegeleichtigkeit sorgt. Sogar Materialien, die feuchtigkeitsempfindliche Eigenschaften haben, können auf diese Art und Weise sehr gut verlegt werden. Auch auf einer Betonfläche kann in Abhängigkeit von der Konstruktionshöhe mit Drainagemörtel verlegt werden, das ist allerdings eventuell mit aufwendigen Aufbauten verbunden, die hier nicht im Einzelnen erörtert werden können.
Auch Platten aus Feinsteinzeug sollen in Drainagemörtel verlegt werden. Sie hätten zwar wahrscheinlich keine größeren Grünbelagsschichten oder Flechten durch eine „feuchtere“ Verlegeart, die Fuge und die allgemeine Haltbarkeit der Terrasse würden aber durch stehendes Wasser unter den Platten dennoch schnell in Mitleidenschaft gezogen werden!
Drainagemörtel und noch mehr Vorteile:
Sie möchten kein verblassendes oder vergänglich beschichtetes Betonsteinpflaster in Ihrer Auffahrt/Einfahrt/Stellplatz/Haus Zuwegung? Sie möchten lieber feste Fugen anstatt Sand oder Splitt?? Dann brauchen Sie nichts weiter zu tun als Ihre Natursteinplatten oder das Feinsteinzeug in eine dickere Schicht aus Drainagemörtel zu legen…dann ist es nämlich auch befahrbar! Mit diesem System können Sie also den gesamten Außenbereich pflegeleicht und dauerhaft gestalten. Sprechen Sie uns an…wir beraten Sie gerne!