Je nach Region sind neben Granit und Marmor besonders Sandsteine in Deutschland bekannt, da bei uns sehr viele Gebiete existieren, in denen es brauchbare Sandsteine und aktive Sandsteinbrüche gibt. In Nordrhein-Westfalen sind neben dem Ruhrsandstein und dem Ibbenbürener Sandstein auch der Baumberger Sandstein bekannt, aus welchem im Münsterland einige historische Gebäude errichtet wurden. An diesen drei Sorten kann man sehr gut die Unterschiede zwischen den verschiedenen Sandsteinen erklären.
Ruhrsandstein. Hart und unvergänglich!
Bei Sandstein handelt es sich um ein Sedimentgestein, welches durch Ablagerung von stärkeren Sandschichten mit anschließender Bindung der Sandkörner entsteht. Für die Bindung gibt es im Wesentlichen drei Varianten. Ruhrsandstein z.B. stellt ein gutes Beispiel für die stärkste Bindung dar, bei der die Sandkörner durch reines Verpressen/Zusammenschmelzen unter hohem Druck zusammengefügt werden. Ein solcher Sandstein ist extrem hart, besteht zu einem hohen Anteil aus dem harten Mineral Quarz und ist damit unempfindlich gegen Säuren usw. Er ist dauerhaft verwitterungsfest und eignet sich durch seinen schichtigen, durch den Pressdruck entstandenen Lager (Lagerung steht hier für Schichten, die sich gut spalten lassen) sehr gut für Schichtenmauern und Pflastersteine. Auch hochwertige Massivarbeiten und Terrassenplatten sind verfügbar.
Ibbenbürener Sandstein…solide aber etwas empfindlich!
Der Ibbenbürener Sandstein hat ebenfalls eine Bindung auf Quarzbasis, da Quarz in unserer Erdkruste ein häufiges Mineral ist. Dennoch ist Ibbenbürener Sandstein nicht so hart wie Ruhrsandstein. Er ist deutlich poröser und hat auch häufig grobe kieselige Einschlüsse, die manche gebrochenen Stücke aussehen lassen wie Beton. Die geringere Härte des Gesteins sieht man an den einfachen Bruchfelsen 15-45cm, die durch Gewinnung und Transport bereits etwas rundkantig wirken (wie getrommelt), wogegen ähnlich große Ruhrsandsteine deutlich scharfkantiger sind. Aus Ibbenbürener Sandstein gibt es auch Mauersteine, Bodenplatten und Verblender, wobei wir das Material für den Außenbereich nicht speziell empfehlen. Als einfacher Bruchstein oder Teichschotter ist das Material absolut empfehlenswert und es spricht auch nichts gegen Kaminumrandungen oder Verblender im Innenbereich. Im Außenbereich allerdings neigt das Material besonders auf Terrassenflächen zum Vermoosen, bekommt schnell Flechten und dunkelt innerhalb von fünf bis zehn Jahren deutlich nach. Dennoch handelt es sich beim Ibbenbürener Sandstein um einen hochwertigen Sandstein, der grundsätzlich eine gute Haltbarkeit aufweist. Im Gegensatz zu Bauwerken aus dem nachfolgenden Baumberger Sandstein gilt der Ibbenbürener jedenfalls als solides Baumaterial.
Tolle Farbe…etwas weich! Der Baumberger Sandstein.
Ein Beispiel für eine extrem weiche Bindung bei Sandsteinen kommt aus einer Gegend in der Nähe von Münster (NRW). Baumberger Sandstein hat eine kalkige Bindung und wirkt dadurch sehr fein. Er lässt sich im feuchten Zustand super bearbeiten und wurde an vielen Kirchen im Münsterland eingesetzt. Leider hat er sich als wenig verwitterungsresistent erwiesen und wird nicht mehr in größeren Mengen verbaut.
Noch weichere tonig gebundene Sandsteine sind eher selten als Werksteine zu gebrauchen und befinden sich derzeit nicht in unserem Lieferprogramm.